Mit dem Großvater nach Berlin! Zum Autorennen auf der weltberühmten und sagenumwobenen Avus. Welcher Junge würde sich das nicht wünschen?…
Mike liebte seinen Großvater. Von ihm lernte er später auch das Autofahren. Als Vierzehn-Jähriger(!), auf dem städtischen Betriebshof in Leipzig. Unerlaubt natürlich und sonntags, wenn der Großvater dort alleine Dienst tat. Die Beiden waren schon immer ein verschworenes Team!…
Aber zurück nach Berlin… als der kleine Mike mit großen, ungläubigen Augen an der Avus stand. Es war die große Zeit von Rudolf Caracciola, Bernd Rosemeyer, Manfred von Brauchitsch und anderen, legendären Rennfahrern der 1930er Jahre. Sie waren echte Helden der Rennstrecke, besonders für Mike. Er war restlos begeistert! Von den schnellen, lärmenden Autos auf der Strecke, vor allem in der berühmt-berüchtigten Nordkurve! Und tief beeindruckt von den rußgeschwärzten, ölverschmierten, aber strahlenden Gesichtern der Fahrer nach dem Rennen. Seine Bewunderung war grenzenlos. Von da an hatte er Benzin im Blut und diese Leidenschaft blieb für immer!
Egal ob Formel-Rennen, 24-Stunden-Rennen in Le Mans oder Rallye-Sport. Wer denkt da nicht an legendäre Rennen wie die Rallye Monte Carlo und die Nacht der langen Messer!…
Dann wurde Mikes größter Traum wahr! Sein Herzenswunsch! Betuchte Lotus-Besitzer im Raum Frankfurt hatten sich in den 1960er Jahren zusammengefunden und unterhielten u.a. zwei Formel-Junior Rennwagen. Als begeisterter Youngster in der Runde war Mike klar im Vorteil gegenüber den übrigen, etwas gesetzten Herren. Was für eine Gelegenheit! Wow! Und er griff zu, beherzt, unbekümmert, ungestüm. Er saß am Steuer eines Formel-Junior-Renners und fuhr Rennen!
Wie es wohl war?… zum ersten Mal ins enge Cockpit gefädelt… die Hände am Lenkrad… mit den Füßen die Pedale ertastet… überglücklich und selig strahlend wie der kleine Junge an der Avus!…
Wie gesagt, Mike war versessen auf Rennsport, besonders die Formel-1-Rennen. Hockenheim-Ring, Nürburg-Ring, Zandvoort oder Spa-Francorchamps – wie oft war er dort! Seine ganze Bewunderung galt Jim Clark, der bis heute als einer der besten Formel-1-Piloten der Geschichte gilt. Ab 1960 fuhr er in der Weltmeisterschaft ausschließlich für Lotus unter dem legendären Teamchef Colin Chapman. Chapman war Firmen-Gründer, genialer Konstrukteur und visionärer Formel-1-Pionier zugleich. Er führte die Monocoque-Bauweise und den aerodynamischen Unterboden in die Formel-1 ein, und war Vorreiter des kompromisslosen Leichtbaus. Zitat Chapman: ,,Wenn du Leistung zugibst, wirst du auf der Geraden schneller – wenn du Gewicht wegnimmst, wirst du überall schneller!“ Das automobile Lotus-Konzept war geboren: Gewicht weglassen und Einfachheit hinzufügen!
Mike war fasziniert! Er wollte einen Lotus! Einen Rennwagen für die Straße, leicht, schnell, unkompliziert und super im Handling. Zugegeben, es hat ein paar Jahre gedauert, aber den Traum von seinem Lotus hat er sich erfüllt!
Die Presse lässt grüßen: https://www.der-rote-lotus.de/pressemitteilung-der-lcd-in-duesseldorf/