Der Sonntag begann mit echtem, rheinischem Fissel-Regen. Die Folge: kein Stau vor dem Hangar! So früh am Morgen hatte sich erstmal nur der harte Kern der Oldiefahrer auf den Weg gemacht – schließlich gab es ordentlich was zu feiern:

Diese tolle Location mit echtem Flughafen-Feeling gibt es tatsächlich schon seit 10 Jahren. Wir gratulieren herzlich!

Wer kennt sie nicht, die spektakuläre Einfahrt durch den Junkers-Hangar. Die automobile Peep-Show für Fotografen und wahre Enthusiasten!
Das mit dem Fissel-Regen hatte sich übrigens bald erledigt. Die Sonne kam raus und es wurde ein wunderschöner Spätsommertag!

Der Platz füllte sich zusehends und zur Mittagszeit hatte der Stau draußen vor dem Hangar wieder die gewohnte Länge. Fünf Autos raus = fünf Autos rein, so die Vorgabe – Geduld war gefragt, aber alle freuten sich endlich wieder hier sein zu dürfen!
Gleich zu Beginn fiel uns dieses ungewöhnliche Gespann auf. Der Anhänger ist tatsächlich ein Einzelstück. Der ursprüngliche Besitzer hatte ihn mit Hilfe seines besten Freundes, einem begabten Schreiner, in liebevoller Handarbeit angefertigt.

Inzwischen wurde das gute Stück vom jetzigen Eigentümer aufwendig restauriert und ist, bis auf die Inneneinrichtung, fertig.
Ebenfalls mit viel Liebe zum Detail und in Eigenregie restauriert: Dieser herrliche Barkas. Wie zu sehen, macht sich die Ladefläche auch ganz prima als Kaffeetafel! Dieter ist da ziemlich pragmatisch. Schließlich wurde sein Barkas als Nutzfahrzeug gebaut und das solle er auch bleiben!

Und eine spannende Geschichte gibt es auch, denn das Fahrzeug hat zwei Fahrzeugbriefe! Der eine wurde 1954 ausgestellt, weil Papiere in diesen wirren Zeiten häufig nicht mehr existierten (verbrannt, verloren, gestohlen…). Viele Jahr später musste im Rahmen der Restaurierung die Sitzbank samt Lehne demontiert werden. Und was denkt ihr, kam da wohl zum Vorschein? Genau! Der originale Fahrzeugbrief aus dem Jahre 1943!

Auf meine freundliche Rückfrage, ob denn inzwischen… meinte der sehr sympathische Urheber dieser interessanten Annonce mit einem Augenzwinkern: Nein, bisher leider noch nicht, aber ich werde weitersuchen! Wir drücken die Daumen 😉
Dann lernte ich Thomas kennen, seine ganz große Leidenschaft sind Filmautos. In seiner Sammlung stehen so einige „Schätzchen“, die in berühmten Film- und TV-Produktionen mitgewirkt haben.

So wie dieser beeindruckende GMC – bekannt aus der Serie „Ein Colt für alle Fälle“. Man beachte die besonderen Details 😉
Und noch etwas ganz besonderes: Ein Brautkleid im Lotus! Es gehört Simone. Sie erspart ihrem wunderschönen Brautkleid ein tristes Dasein in irgendwelchen Schränken indem sie es bei Oldtimertreffen spazieren führt. Denn:

Simone und ihr Angetrauter sind seit einiger Zeit stolze Besitzer eines traumhaft schönen Rolls-Royce von 1934. Und das ehemalige Brautkleid, jetzt im edlen schwarz-weiß-Look, passt perfekt zu diesem eleganten Fahrzeug!

Es folgte eine spontane Einladung zum Gegenbesuch, die wir ebenso spontan und sehr gerne annahmen. Danke für das tolle Foto, liebe Simone!
Auch zwei-rädrige Klassiker gab es zu bestaunen, teilweise sogar aus den 1930er Jahren. Tobi und Fabian sind begeisterte Sammler und geduldige Schrauber. Wieso Geduldig? Nun, das Auftreiben von originalen (Ersatz)Teilen braucht viel Zeit. Im Einzelfall können schon mal Jahre vergehen bis man fündig wird, berichteten die Beiden. Umso größer die Freude, wenn die Suche erfolgreich ist!


Apropos Freude: Als halber Holländer ist der Lotus-Sozius natürlich ein großer Zweirad-Fan und ließ sich die Einladung zu einer kleinen Spritztour nicht entgehen! Was für eine Gaudi!

Eine schöne Erinnerung für mich: Solch einen schicken und schnellen(!) Honda CRX fuhr ich selbst viele Jahre. Mann hat der Spaß gemacht!! Leider musste er irgendwann Platz machen – für ein Mazda MX5 Cabrio von 1995, das ich bis heute mit großer Begeisterung im Alltag fahre.
Kein Fly & Drive In ohne Flugzeuge! Die legendäre „Tante JU“ sieht man schon von weitem, wenn man auf den Platz fährt. Sie hat auf dem Flughafen Mönchengladbach ihre Heimat gefunden und kann an Tagen wie heute auch von innen besichtigt werden.

Bei gutem Flugwetter nimmt so manches historische Flugzeug Kurs auf Mönchengladbach um beim Fly & Drive In dabei zu sein. Sehr zur Freude des staunenden Publikums!
Und hier noch eine besonders liebenswerte Geschichte. Wie ihr wisst, teilen wir unsere Freude an unserem kleinen roten Flitzer gerne mit anderen. So hatten wir auch eine Mutter mit ihrem Jungen eingeladen im Lotus Platz zu nehmen.

Begeistert setzte sich Mama ans Steuer und bat ihren Sohn, ein Foto von ihr zu machen. In der Eile wusste dieser nicht wohin mit seinem Muffin und platzierte ihn vorsichtig vor dem Scheinwerfer. Et voilà – die Kunstwelt ist um ein hinreißendes Stillleben reicher!
Einmal mehr ging ein schöner Tag mit vielen interessanten Menschen und ihren spannenden Geschichten zu Ende.
Wir danken den Organisatoren und all ihren freundlichen, gut gelaunten Helfern für dieses rundum gelungene Event!